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Wie ein Comic-Album entsteht

Hinter den Versuchen das Zeichnen von Comic-Figuren zu beherrschen steckte der damals noch unausgereifte Wunsch selbst einmal ein Comic-Album oder zumindest Strips zu produzieren.

Dafür braucht man jedoch eine wichtige Zutat: Man sollte in etwa wissen, WAS man zeichnen möchte. Man braucht eine Geschichte.

1995 kam sie dann, die Geschichte; sie erschien in Form einer zündenden Idee: Wäre es nicht großartig das Nibelungenlied als Comic-Geschichte nachzuerzählen oder neu zu interpretieren? Auja! Ich begann gleich Skizzen von den Haupt-figuren anzufertigen und Hintergründe der Sage zu recherchieren.

Doch bei den Skizzen blieb es dann aus verschiedenen Gründen. Wir zogen zum einen nach Norfolk in die Vereinigten Staaten, aber letztlich stellte auch die Produktion eines Comic-Albums selbst eine Hürde dar: So etwas bestand in den neunziger Jahren noch überwiegend aus Handarbeit, ein Mega-Projekt, das sich über mehrere Jahre hinziehen konnte. Die aufeinanderfolgenden Arbeitsschritte waren technisch und zeichnerisch zum Teil sehr anspruchsvoll, man konnte sich auf dem Papier nicht allzu viele Fehler erlauben, denn es gab keine Schaltfläche, mit der man einen Ausrutscher RÜCKGÄNGIG hätte machen können.

2003 folgte ein neuer Versuch, die 95er Entwürfe der Hauptakteure war ja noch nicht abgeschlossen. Wie bei allen Geschichten mussten zunächst die zentralen Charaktere entwickelt werden. Sie würden die Geschichte tragen und ich begann passende Profile zu suchen. Eine Figur musste außerdem für den Leser in jeder Szene wiedererkennbar

sein - eine zeichnerische Herausforderung, die in der Regel mit der Komplexität einer Figur zunimmt.